Noch nicht wie früher, aber fast normal

Kurz nach sieben Uhr ging es mit den Formalien los, Sebastian Reinbott begrüßte alle Anwesenden zur Jahreshauptversammlung 2022, führte durch alle Formalien, ließ die Tagesordnung beschließen. Die Zusammenkunft der DLRG OG Verden fand zwar wieder nicht im gewohnten Rahmen der vergangenen Jahrzehnte statt, ließ aber wenig Geselligkeit und Normalität vermissen. Sie war wie so viele Veranstaltungen seit der Pandemie: Anders, ein wenig improvisiert aber dadurch nicht weniger traditionell oder angenehm. Platz genommen wurde dieses Mal in der Garage und im daran angeschlossenen Zelt. Mit Blickrichtung und Beamer vorne, Getränken auf den Tischen und reichlich anwesenden Mitgliedern konnte der inhaltliche Teil beginnen.

Dass noch nicht alles überwunden ist, was 2020 alle überrascht hat, berichtet erwartungsgemäß der 1. Vorsitzende Reinbott. Er erzählt von einem anstrengenden Jahr 2021, betont gleichzeitig das Team das dieser Verein in jeder Hinsicht sei. Gerade die Erfolge in der Ausbildung zeigen, dass der Verein funktioniere, regelmäßig erreiche ihn Dank von den Eltern. Er hoffe, dass im kommenden Jahr wieder voll angegriffen werden kann, die Virus-Pandemie wenig Probleme macht und abflacht. Er glaube der Verein sei auf einem guten Weg und verbindet das mit dem großen Dank an alle Helfer und Trainer des Vereins.

Die Schatzmeisterin legt anschließend die Zahlen auf den Tisch und kann gewohnt positiv in Bezug auf Haushalt und Abschluss berichten. Sie erläutert Ausgaben und Einnahmen, besondere Punkte und Rückstellungen.

Frederik Blome berichtet aus dem Bereich Schwimmen/Rettungsschwimmen von einer schwierigen ersten Jahreshälfte, erst in der zweiten Hälfte hätte man durchstarten können. In den folgenden Ausführungen entsteht aber zurecht der Eindruck, dass man das auch getan habe. Ein Trainingsbetrieb im Freibad, während das Hallenbad noch geschlossen war, Anfang Juli die Rückkehr in den Erlebnisteil des Schwimmbeckens mit gleich drei neuen Kursen. Darunter zwei neue Bronze-Kurse und ein Seepferdchen-Kurs, allerdings ähnlich aufgebaut wie das „normale“ Training ohne strenges Kurssystem. Anfang Herbst der Umzug zurück in das Hallenbad, gleichzeitig mit Verschärfung der Regeln, mit digitaler Einlasskontrolle. Das Schwimmtraining konnte die gesamte Zeit danach stattfinden unter starken Anpassungen, aber im Nachhinein betrachtet erfolgreich.

Inzwischen haben Lockerungen stattfinden können, der gewohnte Trainingsablauf sei zurückgekehrt. Dafür stünden alle Becken zur Verfügung, diverse Absprachen mit dem Verwell und der Arbeitsgemeinschaft Verdener Sportvereine hätten dies möglich gemacht.  Der Aufwand habe sich durch die vorgestellten Maßnahmen vergrößert, die Anzahl der Trainer und Helfer soll weiter anwachsen. Schwimmabzeichen wurden immerhin viele abgenommen, Seepferdchen und stolze „Freischwimmer“ sind neu dazugekommen, Rettungsschwimmer werden nächstes Jahr wieder verstärkt erwartet. Auch die Qualifikationen einiger Trainer sollen in den kommenden Monaten ausgebaut werden.

Nicht zuletzt für diese Bereitschaft, der Leiter Ausbildung nennt hier besonders die frühen Zeiten am Wochenende, die vielen Stunden nach Arbeit und Schule in der Woche und die positive Aufnahme der Maßnahmen und Änderungen in den Kursen, dankte er den Trainerinnen und Trainern sehr.

Als Nächster berichtet Sören Baumann für den Bereich Einsatz von neuen Ersthelfern, der guten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kreisverdener Hilfsorganisationen, z.B. mit dem Technischen Hilfswerk oder dem Deutschen Roten Kreuz. Bei ersterem konnte man erfolgreich Ersthelfer ausbilden, mit Letzterem fand ein Austausch statt, bei dem die zukünftigen Notfallsanitäter die Arbeit der DLRG und die Wasserrettung kennenlernen konnten. Der Stand in Sachen Tauchen sei ebenfalls gut, so der Leiter Einsatz. Die Ortsgruppe habe im Vergleich viele Einsatztaucher, hätte im vergangenen Jahr mit Ira Lange, Lisann Ilge, Frederic Buchholz, Paul Ehlers, Frederik Blome und Simon Suckert sogar sechs neue Einsatztaucher 2 dazubekommen. Die Treffen mit dem Jugend-Einsatz-Team hätten nur unregelmäßig stattfinden können, aber auch hier waren einige kenntnisreiche Abende mit den Booten oder zum Funken dabei.

Anfang 2021 konnten die Einsatzkräfte schließlich noch die neuen, diesmal digitalen, Funkmeldeempfänger in Empfang nehmen. Nun könne direkt am Melder eine Rückmeldung über das Erscheinen zum Einsatz gegeben werden.

Einige nennenswerte Ausbildungen habe es auch gegeben. Neben den neuen Einsatztauchern 2, gibt es mit Steven Helms, Lars Zinke und Weke Glinz drei neue Bootsausbilder, Lisann Ilge wurde Erste-Hilfe-Ausbilderin und Sören Baumann selbst ist nun Verbandführer. Für das nächste Jahr seien schon neue Bootsführer in Ausbildung, genauso wie Lehrscheininhaber und EH-Ausbilder.

Für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit konnte Lukas Reipert die erneute Teilnahme am Stadtradeln bekannt geben und für eine rege Beteiligung werben, so wie es im vorangegangenen Jahr gewesen war. Dort hatte die Ortsgruppe eine beeindruckende Zahl von 8.300 Kilometern erradelt. Außerdem wolle sich die DLRG am 9. September beim Stadtfest auf dem Verdener Rathausplatz vorstellen und seine Arbeit dort einem interessierten Publikum präsentieren. Als Neuigkeit konnte der Leiter der Verbandskommunikation ferner das neue Ortsgruppen-Patch als Ergebnis eines längeren kreativen Prozesses präsentieren. Es solle in Kürze über eine Ausschreibung bestellt und dann an Jacken, Pullovern oder sonstigen Kleidungsstücken mit Klett angebracht werden können, um die Zugehörigkeit zur Ortsgruppe Verden zu zeigen. Oft seien die Einsatzkräfte auf externen Lehrgängen, auf Wachdienst oder auch in Einsätzen in den einheitlichen DLRG Farben unterwegs. So könne nun aber zusätzlich, ob Zuhause oder in anderen Ortsgruppen, Bezirken oder Landesverbänden die Verbundenheit mit der Heimat-Ortsgruppe ausgedrückt werden.

Der Jugendvertreter Paul Ehlers berichtet von neuerlichen Treffen, um besonders das Engagement junger Mitglieder in der Jugendarbeit zu fördern. Viele interessante Ansätze und gute Ideen seien dort, verbunden mit lockerer Atmosphäre und einem Spieleabend, entstanden. Ferner habe man einige Aktivitäten, die aufgrund der Pandemie-Einschränkungen nicht möglich waren, wieder aufgenommen und könne mehr zusammen planen und auch durchführen. Dazu gehörten auch die traditionelle Maifahrradtour oder das anstehende Bezirksjugendtreffen.

Im Anschluss an die Berichte des Vorstandes melden die Revisoren der Versammlung, dass die Kasse nach Ende des Jahres geprüft worden sei und sich dabei keinerlei Auffälligkeiten gezeigt hätten.

Im Anschluss wird der Vorstand entlastet, sodass der Wahlvorstand mit Mareike Ziethmann und Carsten Hauschild die Wahlen des neuen Vorstandes einleiten kann.

Im Rahmen der Neuwahlen werden alle Mitglieder des alten Vorstandes in ihren Ämtern einstimmig bestätigt. Dabei bilden Sebastian Reinbott (1.) und Ramona Reinicke (2.) erneut den Vorsitz, Anja Glander übernimmt das Amt der Schatzmeisterin, Frederick Blome bleibt Leiter Ausbildung und Sören Baumann Leiter Einsatz. Neu kommt Jan-Thomas Stockmeier dazu, der dem Vorstand nun als Arzt angehört. Lukas Reipert wird seine Arbeit als Leiter der Verbandskommunikation fortsetzen, genau wie die Beisitzerinnen und Beisitzer Sarah Humbach, Arne Teichert und Jens Ziethmann.

Nachdem der Wahlvorstand wieder an den, nun neuen Vorstand, übergeben hatte, konnte schließlich noch der Haushaltsplan für 2022 genehmigt werden. Hierzu hatte der 1. Vorsitzende zunächst einige Einzelheiten erläutert und den geplanten Kassenstand erklärt.

Für ihre langjährige Mitgliedschaft wurden dieses Jahr außerdem Rainer und Christian Durmann sowie Uwe Jordan für jeweils 40 Jahre geehrt, Henning Wagener und Mika Töwe für 35 Jahre, Sylke Bischoff für 30 Jahre und Patric Stauga für 25 Jahre.

Zu guter Letzt dankte Reinbott den fleißig mitarbeitenden Mitgliedern und lobte, wie reibungslos alles im Verein liefe. Im Anschluss entließ er die Anwesenden an das Grillbüffet und in angeregte Gespräche, mit denen der Abend ausklang.